Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen: 15 Feuerwehrgruppen aus dem Ortenaukreis stellen bei den Übungen für das Leistungsabzeichen in Bronze ihr Können unter Beweis.
Der Freudenjubel der Feuerwehrfrau Monique Schwendemann war von Freistett bis nach Meißenheim zu hören. Denn in Freistett fanden am vergangenen Samstag die Leistungsübungen der Feuerwehren des Ortenaukreises statt.
Die Abteilungen Meißenheim und Kürzell waren gleich mit drei Gruppen angetreten und erreichte mit den von Monique Schwendemann erreichten 5.45 Minuten das beste Ergebnis.
Ein super Erfolg
„Ich war so aufgeregt, ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen“, so Monique Schwendemann. Seit vier Jahren ist sie die Rechnerin der Abteilung Kürzell, vor einem Jahr absolvierte sie die Grundausbildung und begann mit 53 Jahren als Quereinsteigerin ihre aktive Laufbahn als Feuerwehrfrau. „Meine ganze Familie ist bei der Feuerwehr und es war schon lange mein Bestreben, aktiv bei der Feuerwehr dabei zu sein“, betont sie. Als Mitglied der Gruppe 3 der Abteilung Kürzell landete sie nun gleich einen super Erfolg und erwarb das Leistungsabzeichen in Bronze.
„Wir haben zwei Monate geübt“, erklärt Truppführer Maximilian Fuchs, der vor dem Wettkampf wie seine Kameraden etwas Lampenfieber hatte. Doch wenig später gab er klar und deutlich die nötigen Kommandos, leitete souverän den vorgegeben Aufbau eines Löschangriffs mit der Rettung einer Person über die Steckleiter und durfte mit seinen Kameraden das klasse Ergebnis feiern.
Bewertet wurde der Löschangriff mit Menschenrettung bei dieser und allen anderen Gruppen durch Schiedsrichter, unter der Leitung ihres Obmanns für den Ortenaukreis, Christian Keller (Wolfach), der deutlich machte, dass die Bronze-Aufgabe zum „Einmaleins“ jedes Aktiven gehören muss. „Die Gruppen sind alle gut aufgestellt und man spürt, dass geübt wurde, was gerade für den Ernstfall wichtig ist“. Dieses Rüstzeug müsse jeder und jede Gruppe beherrschen, denn von fehlerhaften Befehlen über falsche Knoten bis zu nicht fachgerecht gestellten Leitern gebe es einige Dinge, bei denen sich Fehler einschleichen könnten.
15 Feuerwehr-Gruppen
„Wir freuen uns, dass wir nach der letztjährigen coronabedingten Pause, dieses Jahr wieder die Abnahme der Leistungsabzeichen im Ortenaukreis durchführen können“, so Kreisbrandmeister Bernhard Frei mit dem Hinweis, dass das Landratsamt Ortenaukreis Veranstalter des Wettbewerbs mit 15 Feuerwehr-Gruppen aus acht Gemeinden ist. In normalen Jahren würden auch die Leistungsabzeichen in Gold und Silber abgenommen und am Ende die Urkunden bei einer Siegerehrung überreicht, doch darauf musste leider verzichtet werden.
Dessen ungeachtet waren alle froh und dankbar, dass zumindest das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt werden konnte, das Grundvoraussetzung dafür sei, dass Aktive weitere Lehrgänge wie den für den Truppführer überhaupt absolvieren können. Darüber hinaus schärfe das Leistungsabzeichen das Können der Aktiven, die Kameradschaft werde verbessert und das gemeinsame Agieren werde auch durch die Übungen davor intensiviert, denn beim Ernstfall „muss jeder Handgriff sitzen“, so der Kreisbrandmeister. „Wir sind im Ortenaukreis mit über 5500 Feuerwehrleuten in 51 Gemeinde- und elf Werksfeuerwehren sehr gut aufgestellt und die Aktive geben alles, um den Schutz der Bürger auf einem sehr hohen Leistungsstand zu gewährleisten.“
Wichtig war ihm auch zu sehen, wie gut und reibungslos in den Gruppen zusammengearbeitet und wie sachlich die Teilaufgaben gemeistert werden, so Frei. Alle Gruppen haben das Leistungsabzeichen in Bronze bestanden: Mahlberg (2), Meißenheim (3), Oppenau (2), Rheinau (2), Schutterwald (1), Schwanau (2), Steinach (2), Willstätt Abteilung Eckartsweier (1).
Froh und dankbar zeigte sich der Kreisbrandmeister darüber, dass die Aktiven der Feuerwehr Rheinau um Kommandant Dominik Becker in Freistett die Wettkämpfe organisierte und die Bewirtung der Gäste übernahm.