Viele Zuschauer verfolgten am Donnerstagabend eine gemeinsame Übung der Feuerwehrabteilung Steinach und des DRK Steinach. Am Kindergarten Steinach probten sie für den Ernstfall.
Einsatzleiter bei der Übung der Steinacher Feuerwehr und des Roten Kreuzes am Kindergarten war Werner Schöner von der Feuerwehr. Interessierte Zuschauer waren Bürgermeister Nicolai Bischler, Mitglieder des Elternbeirats des Kindergartens und die Kindergartenbeauftragte Alexandra Vollmer-Himmelsbach und viele Kinder. Im Mittelpunkt der Übung stand die Rettung der Kinder.
Übungsannahme war, dass es im Heizraum aufgrund eines technischen Defekts zu einem Brand kam, der zunächst unbemerkt blieb. Aufgrund des Alarms der vernetzten Rauchmelder, ausgelöst im Heizraum, wird man auf die Gefahrenlage aufmerksam, jedoch ist im ersten Moment in den Fluren und Gruppenräumen nichts von einem Brand zu sehen. Vier Erzieherinnen, jeweils zwei im Ober- und Erdgeschoss begeben sich auf die Suche nach dem Brand. Gleichzeitig beginnt die Evakuierung der Kinder über den Hof zur Sammelstelle beim Pfarrheim.
Gefahren zu beachten
Beim Öffnen der Heizraumtüre werden zwei Erzieherinnen vom schlagartigen Übergang des Feuers von der Entstehungsphase hin zur Vollbrandphase (Flash-over) überrascht und im Bereich des Heizraums vermisst. Der Brand droht sich über den Flurbereich auf die weiteren Gruppenräume im Erdgeschoss auszubreiten.
An der Sammelstelle wurden mit Blick auf das Anwesenheitsprotokoll noch Kinder vermisst. Besondere Gefahren am Objekt drohen durch die Gasheizung, die Photovoltaik-Anlage auf zwei Dächern, Wechseleinrichter im Gebäude unterm Dach, Dachständer mit Freileitung über das Gebäude und Gelände.
Die Wasserentnahme erfolgte über einen Hydrant in der Kinzigstraße und vom Kanalbach beim Pfarrheim. Der angenommene Brand wurde durch Wasserangriffe gelöscht. Im Vordergrund stand jedoch die Rettung der »verletzten Kinder«, die im Erdgeschoss durch die Eingangstür des Kindergartens erfolgte.
Auf der Rückseite wurden sie aus dem Obergeschoss über die Außentreppe gerettet. Zudem wurde auf der Vorderseite ein Sprungtuch zur Rettung aus dem Obergeschoss angebracht, das aber nicht benötigt wurde.
Realistische Übung
Die »verletzten Kinder« übergab die Feuerwehr an das DRK, die diese auf die sicher entfernte Sammelstelle im Park des Pfarrheims zur weiteren Versorgung brachten. Elf Kinder mussten dort versorgt werden, die angenommene Brandwunden, offene Wunden, Atemnot, Rauchvergiftungen und Schock erlitten hatten.
Am Ende stellte man fest, dass es eine realistische Übung am Kindergarten für den Ernstfall war.