Rund 2400 Quadratmeter Unterholz auf dem Kamm des Sommerbergs in Flammen
Ein Waldbrand auf dem Kamm des Sommerbergs nahe der Zeller Keramik sorgte am Montagabend für ein Großaufgebot der Feuerwehren. Nach ersten Erkenntnissen hat ein Blitzschlag den Brand verursacht
Es war ein einzelner Blitz, dem sofort ein gewaltiger Knall folgte, der am Montag gegen 21.30 Uhr viele Zeller aufschreckte. Der Blitz hat nach ersten Erkenntnissen einen Baum auf dem Sommerberg getroffen und damit einen Waldbrand ausgelöst. Nur wenige Minuten später fuhren die ersten Feuerwehrfahrzeuge in Richtung Stadteingang von Zell, hoch über der Zeller Keramik war im Wald Feuerschein sichtbar. Die Nachricht vom Brand machte schnell die Runde, viele Zeller machten sich auf den Weg zum Stadteingang. Smartphones wurden gezückt, Fotos in den sozialen Netzwerken gepostet.
»Die Feuerwehr Zell hatte gerade eine Besprechung im Gerätehaus, als um 21.44 der Alarm einging«, berichtet Zells Feuerkommandant Florian Lehmann. Ein Waldbrand im steilen, schwer zugänglichen Gelände stellt die Einsatzkräfte natürlich vor Schwierigkeiten. »Zunächst musste die Einsatzstelle lokalisiert werden. Dies gestaltet sich im Wald und bei Dunkelheit schwierig«, berichtet der Feuerwehr-Chef. Darüber hinaus ist die Anfahrt mit großen Fahrzeugen auf Waldwegen schwierig.
Schwierige Zufahrt
Es stellte sich schnell heraus, dass die Zufahrt zum Brandort nur von der Biberacher Seite her möglich war Die Feuerwehr Biberach übernahm die erste Brandbekämpfung, unterstützt durch die Feuerwehren aus Zell und Steinach. Die Einsatzstelle befand sich unterhalb des Kammwegs auf dem Sommerberg. Auf einer Fläche von rund 2400 Quadratmetern brannte das Unterholz.
Inzwischen waren rund 130 Kräfte der Feuerwehren Zell, Biberach, Nordrach, Oberharmersbach, Steinach, Hausach, Ohlsbach und Durbach sowie die Führungsgruppe Kinzigtal im Einsatz. Auch THW, DRK und Polizei waren an der eigens eingerichteten Einsatzsammelstelle in der Zeller Straße in Biberach vor Ort. Von dort aus wurde der Einsatz koordiniert. Die zuständigen Förster konnten mit ihrer Ortskenntnis wertvolle Hilfe leisten. Kreisbrandmeister Bernhard Frei und Zells Bürgermeister Günter Pfundstein waren ebenfalls am Ort des Geschehens.
»Die Feuerwehr Zell übernahm die Organisation des Pendelverkehrs zur Wasserförderung durch die Tanklöschfahrzeuge. Viele Landwirte haben sofort ihre Hilfe mit Pumpfässern zugesagt«, so Florian Lehmann.
Gegen 23.45 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, danach gab es noch Nachlöscharbeiten bis gegen 2.30 Uhr. Bis zum Morgen hielt ein Fahrzeug der Feuerwehr Brandwache. Das vom Brand betroffene Gebiet liegt übrigens komplett auf Zeller Gemarkung. Nach ersten Schätzungen geht die Stadt Zell von einem Schaden von rund 10 000 Euro aus. »Wir hatten Glück im Unglück«, sagt Hauptamtsleiter Ludwig Börsig, »im betroffenen Gebiet gibt es vorrangig Eichenwald und diese Bäume sind sehr widerstandsfähig. Da vor allem das Unterholz gebrannt hat, könnten sich viele der angesengten Bäume sogar erholen«.
Autor: Dietmar Ruh