Vollständig zerstört wurde ein Sägewerk in Welschensteinach durch einen Großbrand am frühen Donnerstagmorgen. Zum Glück konnten sich alle Bewohner in Sicherheit bringen. Der Schaden allerdings ist erheblich: eine Million Euro, heißt es laut ersten Schätzungen.
Als der Notruf gegen 5 Uhr morgens bei der Feuerwehr einging, stand eine Halle des Sägewerks Meßmer in Welschensteinach bereits voll in Flammen. Sie war trotz des raschen Eintreffens der Einsatzkräfte nicht mehr zu retten. Werksgebäude samt Inventar und Maschinenpark wurden vom Feuer zerstört. Bei ersten Löschversuchen wurde ein Mann leicht verletzt und vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Vor Ort waren die Feuerwehren aus Steinach, Haslach, Hausach, Wolfach und Welschensteinach mit rund 100 Wehrkräften im Einsatz. Ebenso das THW mit fünf Einsatzkräften.
Die Feuerwehrleute hatten indes alle Hände voll zu tun, um ein Übergreifen des Feuers auf das direkt daneben liegende Wohnhaus und weitere Gebäude zu verhindern, was ihnen aber glücklicherweise gelang. Dennoch ist der Schaden beträchtlich. Die Polizei taxierte ihn am Donnerstag auf rund eine Million Euro. Sowohl Bürgermeister Frank Edelmann als auch Ortsvorsteher Erich Maier zeigten sich tief betroffen von der Brandkatastrophe mitten im Ort.
Neben den Feuerwehrabteilungen aus Steinach und Welschensteinach waren auch die Führungsgruppe Kinzigtal, die Feuerwehr Haslach mit dem Abteilungen Bollenbach und Schnellingen sowie die Wehr aus Hausach und die Wehr aus Zell mit der Drehleiter im Einsatz.
Niedriger Wasserstand bereitet Probleme
Eine weitere Herausforderung war die Versorgung mit Löschwasser, denn der Welschensteinacher Bach führt durch die monatelange Trockenheit derzeit nur wenig Wasser. »Der Wasserstand ist sogar noch niedriger als im Sommer« sagte der Kommandant der Feuerwehrabteilung Welschensteinach und Einsatzleiter Bernhard Obert. Glücklicherweise habe die Wehr den Badeteich eines benachbarten Hofs zur Löschwasserentnahme nutzen können.
Die Feuerwehren von Haslach und Hausach haben mit Tanklöschfahrzeugen Wasser aus Steinach zum Brandort befördert. Zeitgleich haben die Abteilungen Bollenbach und Schnellingen eine Leitung vom Hydranten in der Nähe des Altvogtshofs aufgebaut, sodass die Versorgung zu jeder Zeit gewährleistet war, obwohl das Hydrantensystem baubedingt nicht zur Verfügung stand. Dies sei bereits im Vorfeld bekannt gewesen, erklärte Obert und habe deshalb auch nicht zu Problemen geführt.
Nachdem der Brand gegen 9 Uhr abgeschlöscht war, baute die Wehr aus Zell im Welschensteinacher Talbach Ölsperren auf, denn nach Polizeiangaben waren auch Ölfässer auf dem Gelände ausgelaufen. Der überwiegende Teil des verunreinigten Löschwassers war aber kontrolliert über die Kanalisation abgeleitet worden, sodass nur eine geringe Menge überhaupt zum Talbach gelangt war.
Brandwache eingerichtet
Die Steinacher Feuerwehrleute richteten eine Brandwache ein und werden noch bis in die Nacht im Einsatz sein, um zu verhindern, dass Glutnester wieder aufflammen und das Feuer neu entfachen.
Die L103 zwischen Steinach und Welschensteinach war während der Löschwarbeiten teilweise voll gesperrt. Gegen Mittag konnten die umfangreichen Umleitungsmaßnahmen der angrenzenden Straßen aber wieder aufgehoben werden. Die Brandursache ist noch unklar. Die Beamten des Polizeireviers Haslach haben die Ermittlungen bereits aufgenommen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, um durch Aufnahmen von oben bei den Ermittlungen zu helfen. Seitens der Staatsanwaltschaft Offenburg wurde zur Klärung der Brandursache ein Sachverständiger eingeschaltet.