Zum 75-jährigen Bestehen der Welschensteinacher Feuerwehr lassen wir in einer kleinen Serie die denkwürdigsten Einsätze Revue passieren. Heute: Technische Hilfen – der Sturm Lothar.
Der zweite Weihnachtsfeiertag 1999 dürfte vielen Menschen wohl weniger aufgrund lauschiger und festlicher Atmosphäre in Erinnerung geblieben sein als vielmehr aufgrund des Orkans »Lothar«, der an diesem Tag mit stellenweise über 250 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit über Mitteleuropa hinwegfegte. Auch in Welschensteinach hinterließen die Naturgewalten an vielen Stellen schwere Schäden. Trudbert Obert, Kommandant der Welschensteinacher Feuerwehr, erinnert sich, das die L 103 in Richtung Schweighausen auf einer Länge von knapp zwei Kilometern durch umgestürzte Bäume blockiert wurde.
Die Feuerwehr musste den Straßenabschnitt für zwei Tage vollständig sperren. Während Waldarbeitertrupps unter Hochdruck versuchten, die Schäden wieder zu beseitigen war eine Umfahrung lediglich über die Seitenstraße im Harmersbächle möglich.
Helfer bei Unfällen
Beispiele wie diese belegen, wie wichtig die technischen Hilfen der Feuerwehr mittlerweile geworden sind. Seien es umgestürzte Bäume, eine Ölspur oder ein Unfall auf der Straße: Es ist häufig die Feuerwehr, die die Straßensperren legt, Unfallfolgen beseitigt, die Einsatzstelle sichert und zu guter Letzt auch häufig den Verkehr umleitet. Die Welschensteinacher Feuerwehr kam darüber hinaus auch schon zweimal bei der Suche nach vermissten Personen zum Einsatz.
Einer der denkwürdigeren Einsätze, bei denen technische Hilfe zu leisten war, war sicherlich der Unfall eines kanadischen Schützenpanzers im April 1988. Das Gefährt, Teil eines ganzen Konvois von Fahrschulpanzern der Royal Canadian Horse Artillery aus Lahr war in der Kurve am Alt-Vogtshof von der Fahrbahn abgekommen, überschlug sich und blieb mit dem Fahrwerk nach oben liegen. Der Kommandant des Panzers kam hierbei ums Leben, die anderen vier Insassen verletzten sich lediglich leicht und konnten sich ohne fremde Hilfe befreien.
Die alsbald am Unfallort eintreffende Feuerwehr Welschensteinach musste den Verkehr umleiten sowie das auslaufende Öl auffangen und half auch bei der mehrstündigen Bergungsaktion des tonnenschweren Gefährts.
Quelle: www.bo.de