Brennender Zug rollt auf Offenburg zu – Lokführer abgesprungen

Der Triebwagen während seiner Irrfahrt bei Hausach. © Kamera24

Ein bren­nen­der Arbeits­wa­gen der Bahn ist am Don­ners­tag­vor­mit­tag füh­rer­los von Hausach in Rich­tung Offen­bur­ger Bahn­hof gerollt und konn­te in Gen­gen­bach kon­trol­liert gestoppt wer­den. Der Lok­füh­rer soll unter­wegs vom Zug abge­sprun­gen sein und war zunächst unauffindbar.

Eine bren­nen­de Lok rollt füh­rer­los auf eine Stadt zu – ein Sze­na­rio wie aus einem Kino­film, das sich am Don­ners­tag­vor­mit­tag aber so in der Orten­au ereig­ne­te. Ein Arbeits­zug der Deut­schen Bahn war auf der Schwarz­wald­bahn auf dem Weg von Hausach in Rich­tung Offen­burg aus noch unbe­kann­ten Grün­den in Brand gera­ten. Der Lok­füh­rer war unter­wegs abge­sprun­gen. So roll­te die Lok unkon­trol­liert in Rich­tung Offenburg.

Laut Die­ter Hutt, Spre­cher der Bun­des­po­li­zei, gab es meh­re­re Ver­su­che, den bren­nen­den Trieb­wa­gen zu stop­pen. In Gen­gen­bach konn­te der Wagen auf ein Neben­gleis gelei­tet wer­den, wo er stopp­te, dabei jedoch von den Schie­nen sprang. Der Feu­er­wehr gelang es schließ­lich, das Fahr­zeug zu löschen. Dafür muss­te die Strom­ver­sor­gung an der Ober­lei­tung unter­bro­chen werden.

Bei dem Wagen han­delt es sich um einen Repa­ra­tur­wa­gen, der mit einer aus­fahr­ba­ren Hebe­büh­ne für Arbei­ten an Ober­lei­tun­gen kon­stru­iert ist. Pas­sa­gie­re waren nicht an Bord.

Lok­füh­rer schweigt

In Hausach soll der Lok­füh­rer noch am Steu­er des Wagens gewe­sen sein. Die Poli­zei geht davon aus, dass er kurz danach abge­sprun­gen ist. Nach Stun­den konn­ten die Ein­satz­kräf­te den Lok­füh­rer aus­fin­dig machen. Er soll nicht ver­letzt sein. Zur Brand­ur­sa­che und war­um er den Zug ver­las­sen hat, will der Mann nichts sagen, erklär­te Hutt. Damit bleibt vor­erst unklar, wie es zu der Irr­fahrt kam.

Laut Bun­des­po­li­zei ist es tech­nisch nicht mög­lich, dass ein Repa­ra­tur­wa­gen ein­fach wei­ter­rollt, wenn der Fah­rer sich nicht mehr auf dem Wagen befin­det. Ob es sich um einen tech­ni­schen Defekt gehan­delt hat, müs­sen die Ermitt­lun­gen zei­gen. Eine Bahn­spre­che­rin erklär­te auf Anfra­ge, dass man sich zu den lau­fen­den Unter­su­chun­gen zur Ursa­che nicht äußern kön­ne. „Selbst­ver­ständ­lich unter­stüt­zen wir die Ermitt­lungs­ar­bei­ten der zustän­di­gen Behör­den“, so die Sprecherin.

Schie­nen­er­satz­ver­kehr eingerichtet

Die Bahn hat­te am Nach­mit­tag einen Schie­nen­er­satz­ver­kehr mit Bus­sen zwi­schen Offen­burg und Hausach ein­ge­rich­tet. Gegen 16.45 Uhr konn­te die Zug­stre­cke wie­der beid­sei­tig frei­ge­ge­ben wer­den, teil­te die Bahn am Abend mit.

Neben Bun­des­po­li­zei und Feu­er­wehr waren auch Ein­satz­kräf­te der Lan­des­po­li­zei sowie Mit­ar­bei­ter der Deut­schen Bahn und des Deut­schen Roten Kreu­zes im Einsatz.