Ein brennender Arbeitswagen der Bahn ist am Donnerstagvormittag führerlos von Hausach in Richtung Offenburger Bahnhof gerollt und konnte in Gengenbach kontrolliert gestoppt werden. Der Lokführer soll unterwegs vom Zug abgesprungen sein und war zunächst unauffindbar.
Eine brennende Lok rollt führerlos auf eine Stadt zu – ein Szenario wie aus einem Kinofilm, das sich am Donnerstagvormittag aber so in der Ortenau ereignete. Ein Arbeitszug der Deutschen Bahn war auf der Schwarzwaldbahn auf dem Weg von Hausach in Richtung Offenburg aus noch unbekannten Gründen in Brand geraten. Der Lokführer war unterwegs abgesprungen. So rollte die Lok unkontrolliert in Richtung Offenburg.
Laut Dieter Hutt, Sprecher der Bundespolizei, gab es mehrere Versuche, den brennenden Triebwagen zu stoppen. In Gengenbach konnte der Wagen auf ein Nebengleis geleitet werden, wo er stoppte, dabei jedoch von den Schienen sprang. Der Feuerwehr gelang es schließlich, das Fahrzeug zu löschen. Dafür musste die Stromversorgung an der Oberleitung unterbrochen werden.
Bei dem Wagen handelt es sich um einen Reparaturwagen, der mit einer ausfahrbaren Hebebühne für Arbeiten an Oberleitungen konstruiert ist. Passagiere waren nicht an Bord.
Lokführer schweigt
In Hausach soll der Lokführer noch am Steuer des Wagens gewesen sein. Die Polizei geht davon aus, dass er kurz danach abgesprungen ist. Nach Stunden konnten die Einsatzkräfte den Lokführer ausfindig machen. Er soll nicht verletzt sein. Zur Brandursache und warum er den Zug verlassen hat, will der Mann nichts sagen, erklärte Hutt. Damit bleibt vorerst unklar, wie es zu der Irrfahrt kam.
Laut Bundespolizei ist es technisch nicht möglich, dass ein Reparaturwagen einfach weiterrollt, wenn der Fahrer sich nicht mehr auf dem Wagen befindet. Ob es sich um einen technischen Defekt gehandelt hat, müssen die Ermittlungen zeigen. Eine Bahnsprecherin erklärte auf Anfrage, dass man sich zu den laufenden Untersuchungen zur Ursache nicht äußern könne. „Selbstverständlich unterstützen wir die Ermittlungsarbeiten der zuständigen Behörden“, so die Sprecherin.
Schienenersatzverkehr eingerichtet
Die Bahn hatte am Nachmittag einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Offenburg und Hausach eingerichtet. Gegen 16.45 Uhr konnte die Zugstrecke wieder beidseitig freigegeben werden, teilte die Bahn am Abend mit.
Neben Bundespolizei und Feuerwehr waren auch Einsatzkräfte der Landespolizei sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn und des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz.