Ostern endete am Montagabend für 79 Einsatzkräfte von vier Feuerwehren, THW, DRK und Polizei mit einem Großeinsatz: In einer Halle im »Hammergarten« zwischen Zell a. H. und Biberach brannte es, die Firma CWS behandelt dort Autofelgen. Der Zwei-Mann-Betrieb ruhte über die Ostertage, so dass keine Verletzten zu beklagen sind.
Mit einem Großaufgebot von 22 Fahrzeugen und 79 Einsatzkräften rückten am Ostermontag kurz vor 20 Uhr die Feuerwehren aus Zell a. H., Biberach, Gengenbach und Steinach sowie THW, DRK und Polizei zu einem Hallenbrand im Bereich »Hammergarten« zwischen Zell und Biberach aus. Einheimische nennen den Gebäudekomplex die »ehemalige Papierfabrik«. Anwohner hatten über einer Halle starke Rauchentwicklung entdeckt und alarmierten die Feuerwehr.
Technischer Defekt
In der Halle ist die Firma CWS Mieter und widmet sich der Behandlung von Autofelgen. Die so genannten »Entlackierung« erfolgt über Säure und Laugenbäder, die zum Teil erwärmt werden. Die Polizei vermutet, dass in der Halle durch einen technischen Defekt das Feuer entstanden ist, das sich über die Zwischendecke bis unters Dach ausbreitete. »Bei unserem Eintreffen war starke Rauchentwicklung in der Halle ersichtlich, jedoch kein offenes Feuer. Nachdem wir Zugang zur Halle hatten, wurde diese belüftet und das nun sichtbare Feuer gelöscht. Der Brand hatte sich allerdings bereits auf die Zwischendecke ausgebreitet«, beschreibt Zells Feuerwehrkommandant Florian Lehmann die Ausgangslage. Lehmann hatte die Einsatzleitung, vor Ort waren auch die Führungsgruppe Kinzigtal und Kreisbrandmeister Bernhard Frei.
»Es bestand die Gefahr, dass der Dachstuhl durchbrennt und sich das Feuer auf das gesamte Dach ausbreitet. Deshalb wurde mit Hilfe der Drehleiter die Dachhaut geöffnet und das Feuer von außen gelöscht, teilweise war das Dach bereits durchgebrannt«, berichtet Lehmann weiter.
Parallel zu den Löscharbeiten bauten die Feuerwehren umfangreiche Riegelstellungen auf. Falls das Dach der Halle in Brand stehen würde, wäre ein Übergreifen auf weitere Hallen wahrscheinlich. »Alle Gebäudeteile sind aneinandergebaut und es sind keine Brandabschnitte vorhanden«, erläutert der Kommandant die Schwierigkeit des Einsatzes. Dies erschwerte übrigens auch den Zugang zum Objekt. Eine Brandbekämpfung von oben war erst möglich, nachdem die Drehleiter aus Gengenbach direkt neben dem Gebäude postiert wurde.
L 94 komplett gesperrt
»Ab 22 Uhr wurden die Kräfte vor Ort zum Großteil abgezogen, ein Zug war noch bis 1 Uhr im Einsatz, um Glutnester abzulöschen und die Einsatzstelle zu kontrollieren«, so Lehmann. Giftige Dämpfe entstanden übrigens nicht, berichten Feuerwehr und Polizei. Die L 94 war während des Großeinsatzes komplett gesperrt. Der Verkehr wurde in Biberach und Zell über Unterentersbach umgeleitet.
Den entstandenen Schaden beziffert die Polizei auf mehrere zehntausend Euro. Für CWS bedeutet der Brand auch Betriebsausfall, wie der Firmenchef am Montagabend erklärte. Er erhielt übrigens ebenfalls einen Anruf der Nachbarn und war mit dem Hallenschlüssel zum Brandort geeilt.